Montag, 19. Februar 2018

REZENSION: DIE GROSSE VERBLENDUNG



Die große Verblendung



Titel: Die große Verblendung - Der Klimawandel als das Undenkbare

Autor: Amitav Ghosh

Seiten: 256

Bewertung: 2.75 

erhältlich: als gebundene Ausgabe ( 22,99€ )    und zwar hier

Inhalt: »Höchst selten besitzt ein Autor so erhellende Einsichten und Erzähltalente, dass ein leidlich bekanntes Thema sich plötzlich ganz neu eröffnet. Ghosh ist so ein Autor, und DIE GROSSE VERBLENDUNG ist genau diese Art von Buch.« Naomi Klein


Amitav Ghosh, "Meister der Sprache" (Die Zeit) und Romancier von Weltrang, fragt sich, warum der Klimawandel in der Literatur der Gegenwart nicht zur Sprache kommt. Woher rührt unsere große Verblendung, vor der künftige Generationen fassungslos stehen werden? Hat die Kunst in dieser epochalen Katastrophe ihren Meister gefunden?

Mit »Die große Verblendung« legt Ghosh ein Essay vor, das nicht nur seine Zunft, sondern uns alle auffordert, ein neues Kapitel der Menschheitsgeschichte zu schreiben und uns eine andere, bessere Welt auszumalen.


meine Meinung: Titel, Thema und Klappentext hatten mir richtig viel Lust auf das Essay gemacht. Seit geraumer Zeit beschäftige ich mich mit Umweltschutz, klimaneutralen Produkten und plastikfreiem Leben.
Ich hatte viel Input und den Aufruf, den Tatsachen endlich ins Auge zu sehen und ein Umdenken zu beginnen, erwartet. Dass das Buch einem so viel Information vermitteln würde, dass man an einem Abend gut mit über Klimawandel debattieren könnte und Menschen auch wirklich zum Denken anregen könnte.
Das wurde leider nur teilweise erfüllt. Amitav Ghosh schildert allenfalls sehr viel ausführlicher, weswegen Klimawandel in Romanen und Belletristik seiner Meinung nach nicht weiter beleuchtet wird und belegt Aussagen mit allerlei Beispielen der indischen Klimasituation, -veränderung und -katastrophen. Das auch sehr eindrücklich und interessant.
Auch auf Machtstrukturen, die Klimafeindliches aufrechterhalten, weist er hin. Diesen Teil hätte ich mir allerdings umfangreicher vorgestellt und gewünscht.
"Die große Verblendung" ist also ein informierendes, interessantes und für diese Zeit sehr wichtiges Buch. Auf natürliche und biologische Gegebenheiten wird nicht intensiv eingegangen, die eigene Meinung des Autors kommt gut und nachvollziehbar zur Geltung.
Wenn man mit der richtigen Erwartungshaltung an dieses Buch tritt und nicht die Erklärung des Treibhauseffekts und eine Wutrede an verschiedene Regierungen und Firmen wünscht, ist das ein durchaus empfehlenswertes, gutes Buch.

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