Samstag, 1. April 2017

LESEMONAT MÄRZ 2O17











1. Dornenmädchen




Autor: Karen Rose

Seiten: 877

Bewertung: 4.25

Inhalt: Gnadenlos gejagt von einem Stalker, flieht Faith an den Ort, der ihr seit ihrer Kindheit Alpträume bereitet: in das abgeschiedene, leerstehende Herrenhaus ihrer Familie, in dem ihre Mutter vor 23 Jahren Selbstmord beging. Hier will sie unter neuer Identität einen Neuanfang wagen. Doch was sie in dem alten Anwesen erwartet, übertrifft all ihre Ängste. Auf der Zufahrtstraße dorthin taumelt ihr eine schlimm zugerichtete, nackte junge Frau vors Auto. Bei den anschließenden Ermittlungen stößt das FBI unter dem Kellerboden der Villa auf sorgfältig präparierte Frauenleichen. FBI-Agent Deacon Novak zweifelt an Faith‘ Unschuld, doch gleichzeitig fasziniert ihn die hübsche Zeugin. Gemeinsam betreten sie einen düsteren Pfad, der weit in Faith‘ Vergangenheit führt.

meine Meinung: Das Cover finde ich auf jeden Fall total stilvoll und gut gewählt.
Am Anfang war mir die Geschichte fast etwas zu krass, ich hab da etwa 15 Seiten übersprungen, weil ich zu zart besaitet bin. Danach blieb es spannend, war aber nicht mehr so blutrünstig. Für mich persönlich perfekt!
Ich mag diese grausamen Ausführungen einfach nicht.
Etwas nervig fand ich, dass die Protagonistin Faith als jemand mit extremen Helfersyndrom dargestellt wurde, was ich selbst als total unglaubwürdig empfunden habe. Egoistisch handeln und dann dieses pseudodramatisches "ach-wär-doch-ich-und-nicht-all-die-anderen-tot-blablabla!" - mochte ich nicht.
Auch das Nachgeplänkel war mir etwas zu lange, da fällt es schon schwer noch 70 Seiten zu lesen, wenn der Schuldige gefunden und der Fall eben geklärt ist.
Dennoch spannend und ausführlich aber größtenteils ohne Längen, lesenswert!




2. Zwei für immer

Autor: Andy Jones

Seiten: 430

Bewertung: 4

Inhalt: Als er Ivy begegnet, ist Fisher wie vom Blitz getroffen, und bald ist er sich sicher, dass aus der Sache etwas werden könnte. Noch weiß keiner der beiden, dass die Entscheidung über ihre Zukunft längst gefallen ist: Ivy ist schwanger. Doch während das neue Leben in Ivy heranwächst, muss sich Fisher um seinen schwer erkrankten Freund El kümmern. Und Ivy und Fisher sind immer noch damit beschäftigt, sich kennenzulernen. Denn es ist eine Sache, sich zu verlieben – miteinander zu leben ist eine ganz andere Geschichte …

meine Meinung: Der Schreibstil hat mir extrem gut gefallen, der war einfach supercute! Ich würde ihn als John Green für Erwachsene bezeichnen, also ein bisschen gesetzter, aber ähnlich emotional und ... naja süß eben!
Der Protagonist hat liebenswerte und nervige Seiten, einfach n menschlicher Typ, der das Herz am rechten Fleck hat. Die 430 Seiten durch seine Augen zu sehen und zu erleben macht auf jeden Fall Spaß und da ist er auch allemal sympathisch genug zu!
Die Story selbst würde ich als Wohlfühlgeschichte für zwischendurch bezeichnen und sie als solche auch empfehlen.




3. Der Geschmack der Sehnsucht



Autor: Kim Thúy

Seiten: 143

Bewertung: 2

Inhalt: In den Wirren des vietnamesischen Bürgerkriegs wird ein junges Mädchen weitergereicht; erst bei der dritten »Mutter«, einer Lehrerin, findet Mãn ein Zuhause. Doch dann entscheidet sich auch die neue Mutter, sie in die Ferne zu schicken: in eine arrangierte Ehe mit einem älteren Mann, der nach Kanada ausgewandert ist. Zuerst nimmt die junge Frau die neue Heimat nur durch die Luke der kleinen Suppenküche wahr, die dem ungleichen Paar den Lebensunterhalt sichert. Doch dann besinnt sie sich auf ein Vermächtnis, das ihr die Mutter mitgegeben hat: die Kunst des Kochens, die Sprache der Gewürze, die zugleich die der Sehnsucht ist und in der jedes Kraut, jede Zutat eine besondere Bedeutung hat, eine Geschichte erzählt. Bald werden sie und ihre Kunst entdeckt – und mit dem Erfolg entdeckt sie sich selbst, findet eine neue Sprache, in der auch Wünsche und Sehnsüchte zu Wort kommen dürfen. Bis sie schließlich einem anderen »Fremden« begegnet und eine so überraschende wie unbedingte Liebe ihr die Möglichkeit eines neuen Lebens aufzeigt. In Kim Thúys berührendem Exilroman verbindet sich der Duft der Gewürze mit der Sehnsucht nach einem Leben, das die Möglichkeit der Liebe einschließt.

meine Meinung: Ich denke, ich hab die Geschichte überhaupt nicht begriffen. Mir ging da alles viel zu schnell, die wörtliche Rede und einige Ausschmückungen an der ein oder anderen Stelle, haben mir defintiv gefehlt. So kam mir die ganze Geschichte einfach wie im Zeitraffer vor, wie ein Schnelldurchlauf ihrer selbst.
Da kommen Emotionen natürlich so gut wie gar nicht rüber und deswegen habe ich auch das Gefühl, die eigentliche Message der Geschichte, nicht herausgelesen zu haben.
Hat mir darum leider nicht so gut gefallen.



4. Es wid keine Helden geben


Autor: Anna Seidl

Seiten: 252

Bewertung: 3

Inhalt: Berührend, fesselnd, unfassbar: Wenn nichts mehr ist, wie es war. Kurz, nachdem es zur Pause geläutet hat, hört Miriam einen Schuss. Zunächst versteht niemand, was eigentlich passiert ist, aber dann herrschen Chaos und nackte Angst. Matias, ein Schüler aus ihrer Parallelklasse, schießt um sich. Auch Miriams Freund Tobi wird tödlich getroffen. Miriam überlebt - aber sie fragt sich, ob das Leben ohne Tobi und mit den ständig wiederkehrenden Albträumen überhaupt noch einen Sinn hat. Waren sie und ihre Mitschüler Schuld an der Katastrophe?

meine Meinung: Das Durchschnittsalter der Zielgruppe hab ich schätzungsweise deutlich überschritten!
Also ich fühl mich für die Story einfach zu alt.
Der Roman befasst sich weniger mit dem Amoklauf an sich, sondern viel mehr um die Trauerbewältigung und die Erkenntnis einer gewissen Mitschuld.
Denn die Protagonistin hat nicht unwesentlich daran mitgewirkt, dass es dem Amokläufer immer schlechter gegangen ist, er sich nicht respektiert gefühlt hat und seinen Mitschülern gegenüber Hassgefühle entwickelt hat.
Für das, was sie angerichtet hat, kam mir diese Erkenntnis aber viel zu spät und auch zu lasch.
Generell erst mal nichts verwerflich daran zu finden, über jemanden zu lachen und ihn zu erniedrigen, ist schon fragwürdig und 100 Seiten später dieses " Ich habe meinen Teil dazu beigetragen " reicht da einfach nicht aus.
Es sind auch immer wieder pseudopoetische Phasen eingebaut, in denen die Protagonistin über das weiter leben, die Trauer, ihr Leben nach der Tragödie pipapo sinniert. Auch die waren mir einfac zu oberflächlich.
Für Aussagen wie : Kopf hoch, das Leben geht weiter etc. muss man nicht erst einen Amoklauf durchstehen.
Mit 14, 15 gefällt einem die Geschichte höchstwahrscheinlich besser und nimmt einen auch eher mit, falls hier aber irgendwie davor gewarnt werden sollte, andere runter zu machen oder sie respektlos zu behandeln, finde ich das nicht gut gemacht.
Also ich glaube nicht, dass ein Teenager, der andere auslacht und das dann liest über sein Verhalten nachdenkt und endlich mal damit aufhört.
Dafür ist die Geschichte leider zu oberflächlich und lasch.




5. Immer Ärger mit Opa

Autor: Brigitte Kanitz

Seiten: 320

Bewertung: 2.75

Inhalt: Die Wahlgroßstädterin Nele kehrt nach Jahren zurück in die Lüneburger Heide. Im Gepäck hat sie Tränen um den frisch verstorbenen Opa. Und seine Asche – die sie prompt im ICE vergisst. Daheim sind Oma und Großtante in heftigem Streit über den Grabstein entbrannt, und Neles Mutter verschwindet auf einen Selbstfindungstrip. Zu allem Überfluss erwartet Neles Jugendliebe Karl sie sehnsüchtig, dabei träumt sie doch von Paul, Opas attraktivem Anwalt – der ihr zudem noch ein paar Familiengeheimnisse enthüllt …

meine Meinungfindest du hier




6. Nacktschnecken

Autor: Rebecca Martin

Seiten: 368

Bewertung: 4

Inhalt: In der Beziehung von Nora und Paul stimmt etwas nicht. Seit Jahren sind sie zusammen, und objektiv betrachtet müssten sie ein glückliches junges Paar sein. Doch die Rollenbilder, die sie sich auferlegt haben, bekommen mit der Zeit ernsthafte Risse und Kratzer. Aber nicht nur emotional stehen sie zunehmend vor Problemen. Auch körperlich scheinen sie sich zu verlieren. Nacktschnecken erzählt von alltäglicher Beziehungsarbeit und verborgenen Wünschen. Wie nebenbei werden auch die eigenen Ansprüche an das Selbstverständnis als junge Frau im Hier und Jetzt verhandelt. In einer Zeit, in der Widersprüche unvermeidbar sind.

meine Meinung: Fand ich ganz realistisch. Ich mochte die Protagonistin, die war einfach echt. Ihre Art mit Liebe umzugehen mochte ich auch. Irgendwie selbstbewusst und ein kleines bisschen egoistisch, aber auch ängstlich. Ich persönlich konnte mich ganz oft wieder finden, in ihrer Art zu hoffen, zu lieben und zu streiten.
Ich glaube, es ist nicht für 14 - 17jährige, da liest man glaub ich lieber Colleen-Hoover-typische Liebesgeschichten, mit viel Romantik und Happy End.
Rebecca Martin ist das etwas anders angegangen. Die anfänglich extremverliebte Zeit wird überhaupt nicht beschrieben, es geht mehr um das Auf und Ab, die Höhen und Tiefen, wie sich die Wogen wieder glätten oder man auch mal einen Schlussstrich ziehen muss.
Mochte ich.

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