Freitag, 16. Mai 2014

EIN DANKE. ABER ICH NEHME ES ZURÜCK. JETZT SOFORT!

Once you stop wanting something. End of story.



Die Frage ist doch, kann sich ein Mensch so sehr verändern, dass du nicht mehr verstehen kannst, wie du einmal in ihn verliebt sein konntest?
Kann sich ein Mensch so verändern, dass er dir fremd erscheint oder hast du ihn nie richtig kennen gelernt?

Hast du dich nur mit diesem einen Teil befasst, der es deiner Ansicht nach wert war, geliebt zu werden?
Oder hast du dich wirklich mit dem ganzen Menschen befasst?
Seine Ängste herausgefunden und seine Schwächen? Seine Fehler und die größten Erfolge seines Lebens?

Hast du dich selbst nicht gut genug kennen gelernt, dich nicht genug ausprobiert, um zu wissen wer zu dir passt und wer nicht?


Als ich dich so gesehen habe - alle 30 Sekunden auf dein Handy sehend und immer lachend, damit auch bloß jeder sieht, wie unendlich glücklich du bist und deine 0815-Witze extra laut reißend, ja du bist schon so superlustig und jeder findet dich spitze und sowieso bist du der Babo der Babos - da habe ich mich ernsthaft gefragt, was los war mit mir.
Habe ich nicht gesehen wer du bist? Oder habe ich so viel übersehen und mich immer auf deine positiven Seiten konzentriert - ja zugegeben, es sind einige - und dabei alles ignoriert, wovon ich hätte wissen müssen, dass es uns kaputt machen wird irgendwann?
Ich kann mir nicht vorstellen, dir jemals so nah gewesen zu sein. Jetzt, wo du immer so weit weg bist, so ganz anders bist, so fremd... um ehrlich zu sein ziemlich unsympathisch.
Und wenn ich im Nachhinein so überlege, wie gut ich dich gekannt habe, dann muss ich völlig entsetzt feststellen, dass ich dich kaum gekannt habe.
Du warst so ruhig und hast unheimlich selten von dir erzählt, also wie konnte ich überhaupt annehmen dich zu lieben? Oder was habe ich angenommen an dir zu lieben, wenn ich doch von nichts wusste?
Wenn mich jemand fragen würde, vor was du dich am meisten fürchtest... ich hätte keine Antwort gewusst ( sowas Ärgerliches, kreativ wie ich bin hätte ich bestimmt supertolle Rachepläne in schlaflosen Nächten entworfen haha. ) und wenn mich jemand gefragt hätte, woran ich es merke, wenn du lügst, in meiner Verblendung hätte ich tatsächlich geantwortet, du wärst der ehrlichste Mensch, den ich je kennen lernen durfte und du würdest mich nie anlügen und wenn mich jemand fragen würde, was du am liebsten isst... ja solche belanglosen Dinge hätte ich natürlich gewusst. Aber was sagt das über diese zwischenmenschliche Beziehung aus, wenn man weiß, dass der andere gerne Mexikanisch isst aber man nicht weiß, worum er sich sorgt und was ihn zum Zittern bringt. Wohl kaum, dass das eine tiefgehende Bindung gewesen ist.
Ich dachte immer ich sei nicht so oberflächlich wie viele andere. Hilfe, ich bin die Allerschlimmste!
Ich habe mich wohl einfach in das Gefühl verliebt, geliebt zu werden oder?
Ich sollte die Menschen besser kennen lernen. Ich sollte alle meine Freundschaften auf ein ganz neues Level heben. Ich will nicht mehr wissen, was sie so machen, wie es ihnen geht (weil da sowieso jeder nur "gut" antwortet, selbst mit Tränen in den Augen), was sie am Wochenende vorhaben, welche Farbe sie schön finden und was sie am allerliebsten essen. Ich will wissen, was ihnen Gänsehaut macht, was sie zum Zittern bringt, worum sie weinen würden, um wen sie weinen würden ( natürlich auch vor Freude ), wann sie das letzte Mal Tränen gelacht haben und für was sie glauben, dass es sich zu Leben lohnt. 
Und irgendwie ist es schade, dass ich die Chance verspielt habe, dich so gut kennen zu lernen, aber immerhin weiß ich jetzt, dass ich absolut keinen Grund habe traurig zu sein. 
Nicht mehr jedenfalls!
Du hast dich wahrscheinlich nicht mal verändert. Kein bisschen. Ich habe nur vergessen, mich zu fragen, wer du bist. Und ich habe ebenso vergessen, mich zu fragen, wer ich bin und wer oder was das beste für mich ist.
Aber ich weiß es jetzt.
Und das vergesse ich nicht.
Vielleicht wäre das ein guter Zeitpunkt, sich bei dir zu bedanken. Für den kleinen Stoß zur Selbsterkenntnis, der anfangs noch ziemlich weh getan hat.
Es ist wichtig zu wissen, was man braucht, was es braucht, was man erreichen möchte in seinem Leben, weil es die einzige Chance ist.
Zu wissen, was man nicht will, ist schon mal der erste kleine Schritt in die richtige Richtung.
Und das hast du mir gezeigt.
Vielleicht bin ich dir dieses "danke" schuldig. Ein ganz leisen, leicht überhörbares "danke", das du in zwei Sekunden vergessen haben wirst und es wahrscheinlich als ironisch auffassen würdest.
Dabei ist es doch nur meine Metapher.




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