Samstag, 5. April 2014

LOST MYSELF AND I AM NOWHERE TO BE FOUND


Wir kennen das doch alle. Man hat etwas verloren und sucht es überall, den ganzen Tag und man hat so ein ganz komisches Gefühl in der Magengegend, weil diese eine Sachen einem unauffindbar scheint. Es ist als würde man in seine Hosentasche greifen und sein Handy ist nicht da. Oder der Geldbeutel. Oder die Busfahrkarte. Und dieser Schock hält die ganze Zeit über an. Man wird das Gefühl nicht los, einen teil von sich verloren zu haben.
Und während du immer weiter nach dieser einen unendlich wichtigen Sache suchst, stößt du ganz plötzlich und unverhofft auf etwas anderes, dass du schon eine Zeit lang vermisst hast, aber nach einer gewissen Zeitspanne - manchmal länger, manchmal kürzer- hast du diese andere Sache irgendwie einfach vergessen.
Und jetzt ist es schon lange her, dass du die Sache vergessen hast und dir fällt gerade erst wieder auf: "Oh, das war mir doch mal so superwichtig!" Was auch immer es gewesen ist, es gab da diesen einen Zeitpunkt, zu dem du einfach aufgehört hast danach zu suchen. 
Vielleicht, weil es dir nach dieser langen Zeit, in der du es nicht hattest, nicht mehr so wichtig vorkommt.
Oder du dich schon daran gewöhnt hast ohne dieses Ding zu sein.
Oder du es ersetzt hast und mit der zweiten Option auch ganz gut zurecht kommst.
Oder sogar besser?
Es fühlt sich an, als hätte dieser Gegenstand niemals existiert!
Als hättest du ihn niemals benötigt!
Als wäre er dir niemals das wichtigste gewesen!
Bis zu diesem Moment als du es wieder gefunden hast und du denkst dir: "Wow, wie hab ich es nur die ganze Zeit ohne ausgehalten? Wie konnte ich es nur ersetzen und meinen Ersatz auch noch für gut befinden. Oder für gut genug."
Jeder hat das. Eine ganze Galerie, eine ganze Horde, eine riesige Zahl an verlorenen Dingen, die nur darauf warten, wieder entdeckt zu werden. Die darauf warten, dir wieder das wert zu sein, was sie dir einmal wert gewesen sind.
Ich glaube, ich gehöre dazu. Ich glaube, ich gehöre genau dort hin.
Zu einer riesigen Sammlung an Dingen, die irgendwie verloren gegangen sind. Ich bin Teil der Dinge, die irgendwann einmal zu dir gehört haben, die du dein ein und alles genannt hast und sie dann verloren hast.
Ich bin wie eine Notiz in einem Stapel Papiere. Voller leerer Worte und irgendwo darunter verberge ich mich.
Ich bin wie ein Brief in irgendeiner Schublade, die man nach Jahren wieder aufräumt, ihn entdeckt und beim Lesen zu Tränen gerührt ist.
Ich bin wie ein Foto, das man irgendwann als Lesezeichen in ein Buch gelegt hat und nach langer Zeit blättert man es wieder durch, findet das Foto und rahmt es ein, weil es einem einmal so gut gegangen ist damit.
Weil es einem einmal so wichtig gewesen ist.



Ich hoffe, du wirst eines Tages ganz überraschend und unverhofft und irgendwie sehnsüchtig auf mich stoßen und dich daran erinnern, was ich dir einmal bedeutet habe.

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