Freitag, 4. April 2014

ZITTERN OHNE DASS MAN FRIERT

Du bist wie der Winter. Du bist kalt.
Bringst den Menschen das Frösteln nur durch deine Anwesenheit. Du bist so still und trüb und man weiß nie, was in dir vorgeht. Du erinnerst mich an milde Tage tagelang und brichst dann mit dem aggressivsten Schneesturm seit Langem über uns ein. Du hast die ganze Wut und Kälte in dir gespeichert, nur um viel gefährlicher und größer über mir zusammen zu brechen als ohnehin schon. Du bist unberechenbar und ich bin manchmal so erleichtert, wenn du wieder gehst und nur Keuchhusten und rote Nasen hinterlässt.
Du bist wie der Winter, du machst es mir noch so viel einladender den ganzen Nachmittag auf dem Sofa zu verbringen, mit einer Wolldecke und Apfeltee vielleicht bisschen Zimtgebäck.
du schmeckst so süß wie Glühwein und gebrannte Mandlen.
Du strahlst so schön wie Weihnachtsbeleuchtung oder Kinder unter dem Christbaum mit Geschenken in der Hand.
Du umhüllst mich so, wie die Wärme im Wohnzimmer, wenn man gerade erst von draußen kommt.
Du erinnerst mich an den ersten Schnee und wie man in Träumereien verfällt, wenn man ihm beim Fallen zusieht.
An melancholische Weihnachtmusik.
Du bringst mich zum Zittern, aber ich friere nicht.
Du bist wie der Winter.
So kalt.                           




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